Ein häufig vorgebrachtes Kriterium für die Gültigkeit des naturwissenschaftlichen Weltbildes, soll in der Anwendbarkeit bestehen. So lässt sich, neben anderen naturwissenschaftlichen Errungenschaften etwa das heliozentrische Weltbild als entscheidender Faktor für das Funktionieren von Raumfahrzeugen und Satelliten sowie der GPS-Navigation anführen. Allein konnte die Navigation in der Seefahrt über Jahrtausende verlässlich anhand des geozentrischen Weltbildes betrieben werden. Und sie kann es noch heute. Der aus der Anwendbarkeit resultierende Anspruch auf Wahrheit wäre hier also ebenso gegeben, wenn nicht sogar berechtigter.

 

Entscheidend für die Erkenntnisgrundlage und Anwendung der Heliozentrik ist die technische Ausrüstung, mit der man meint, einen eigentlichen, der Wahrheit näheren Sachverhalt zu erfassen, der den Sinnen verborgen bliebe. Wobei allein schon die Herangehensweise, die Welt als Sachverhalt zu betrachten die dialogische Begegnung mit ihr ausschließt. Der naturwissenschaftlichen Legendenbildung nach, berief sich Galilei auf die instrumentenbewehrte Erkenntnis , indem er den Vertretern der Kirche zurief, sie mögen doch nur durch das Fernrohr schauen, um sich von der Wahrheit der Heliozentrik zu überzeugen. Hannah Arendt betont, der Einwand der Kirch habe nicht etwa der Heliozentrik gegolten, da diese ohnehin schon vor Galilei von Clavius im Vatikan gelehrt wurde, dessen Vorträge Galilei besucht hatte und dessen Sicht und Berechnungen er übernommen hatte. Der Einwand der Kirche galt vielmehr dem damit verbundenen Anspruch auf Erkenntnisgewinn mittels einer technischen Ausrüstung, die die sinnliche Begegnung mit der Welt nicht mehr als vertrauenswürdig erscheinen lassen wollte und in der die Welt nicht mehr als Gestalt, sondern als festzustellender Sachverhalt aufgefasst wurde.

 

Nun war das heliozentrische Weltbild in gewissen Maße durchaus auch sinnlich nachvollziehbar. Bereits in der Antike hatten YYY und andere aus Beobachtungen geschlossen, dass die Sonne der Mittelpunkt des Bezugssystem sei.

Im Zuge der Entwicklung der Naturwissenschaft und der mit ihr verbundenen Technik wurden jedoch Sachverhalte erschlossen, die sich jeglicher sinnlicher Wahrnehmung entziehen.

Zu diesen gehört die Sicht auf das Atom.