Am 9. Mai 1945, um 0.20 Uhr verließ die deutsche Delegation nach Unterschriftsleistung den Saal. "Erst dann war es endgültig vollzogen", sagt Peter Jahn. Die Anspannung im Saal soll sich danach schlagartig entladen haben. Die deutschen Stellen wiesen die deutschen Truppen an, die Waffen zu strecken. Stalin verkündet am Morgen des 9. Mai den Sowjetbürgern das Kriegsende. Seitdem wird an diesem Tag in Russland gefeiert - historisch korrekter als im Westen. Denn am 8. Mai passierte eigentlich gar nichts.

Deutsche Welle /Museumsleiter Peter Jahn, Deutsch-Russisches Museum, Berlin-Karlshorst

>>

 

 

 

 

Das Ende der Wehrmacht und die Bundeswehrkrise

Zweiundsiebzig Jahre

 

Anders als in der deutschen Gedenktradition zum 8. Mai wahrgenommen, fand die tatsächliche Kapitulationserklärung der Wehrmacht statt, nachdem der neue Tag bereits angebrochen war.

Zur Unterzeichnung kam es am 9. Mai 1945 um 0:17 Uhr.*

 

Der Aufgang liegt auf 0° Steinbock und die Horizontachse auf den Sonnenwend-Punkten gibt den Zeitenwechsel als auch den unmittelbaren Stimmungswechsel wieder, welche die Beteiligten offenbar erlebten, wie vom Leiter des Deutsch-Russischen Museums wiedergegeben.

 

Im Mai 2017 sind seit der Kapitulation der Wehrmacht zweiundsiebzig Jahre vergangen.

Die Zeitspanne legt den Zwölferrhythmus nahe, mit dem im Horoskop der Unterzeichnung, nach sechs mal zwölf Jahren, die obere Hälfte durchschritten ist und der Deszendent auf 0° Krebs überlaufen wird.

Da der Mond auf der Häuserspitze steht, ist er jeweils zu Beginn und zum Ende der Phase ausgelöst.

In Konjunktion mit dem Verbundsherrscher Mars,

in Quadrat zum Saturn

und in Opposition zu Neptun gibt er das Thema der Unterlegenheit und der damit verbundenen Unterwerfung an, mit der Deutschland, entsprechend dem Widder in Haus Zwei zu Drei und dem Mars auf der Dritthausachse, zur Besatzungszone wurde.  

 

Mit der Bewegung des Aszendenten um 1° pro Jahr steht dieser nach 72 Jahren im Uhrzeigersinn auf 18° Waage, dem Punkt der Unvereinbarkeit, den Konflikt zwischen Verteidigungsministerium und Armee betreffend. (Saturn-Uranus, Münchner Rhythmenlehre) 

Die gegenläufige Bewegung ist auf 12° Fische angelangt, dem Grad des Einsturzes und des geschwächten Vaterbildes. Die vom Verteidigungsministerium veranlasste Entfernung von Wehrmachtsdevotionalien aus den Kasernen und die Tilgung wehrmachtsbezogener Truppen- und Kasernenbezeichnungen ist damit gut veranschaulicht.  (Mars-Uranus, Münchner Rhythmenlehre). 

 

Die Gründung der Bundeswehr geschieht im  Zwölferrhythmus unter Auslösung von Saturn-Mondknoten im Mai 1955, zehn Jahre nach der Kapitulation. Im gleichen Monat traten die Pariser Verträge in Kraft, mit denen das Besatzungsstatut in der Bundesrepublik endete und diese, entsprechend Saturn in Haus Sieben, die außenpolitische völkerrechtliche Souveränität erwarb.

 

Im Mai 2017 kommt es nach zweiundsiebzig Jahren zu einer Krise in der Bundeswehr, mit der Verteidigungsministerin von der Leyen, die das als Schleudersitz bekannte Amt im Jahre 2013 annahm, seit einigen Wochen zu kämpfen hat.

Ausgelöst sind mit dem Überschreiten des Deszendenten zeitgleich Mond-Mars und Neptun.

Eine extremistische Gruppe um einen Oberleutnant, auf dessen falsche Identität als syrischer Flüchtling die Aufnahmebehörden hereingefallen waren, sowie eine immer noch bestehende Wehrmachtsverehrung in der Bundeswehr sind offenkundig geworden und sollen ausgestoßen werden. 

Die ausgelöste Konstellation legt nahe, dass hier bislang verdeckte Inhalte an die Oberfläche getrieben sind und es sich nicht um Einzelfälle handelt, wie Kritiker behaupten, die von der Leyen vorwerfen, den Ruf der Bundeswehr geschädigt zu haben.

 

Fünf Jahre und fünf Monaten nach der Kapitulation kam es im Verlauf der Bestrebungen einer Wiederbewaffnung Deutschlands zur Himmeroder Denkschrift vom 9. Oktober 1950, die als Grundsteinlegung der Bundeswehr zu werten ist. 

Sie war das Ergebnis einer Tagung von fünfzehn ehemaligen Funktionsträgern der Wehrmacht im Kloster Himmerod in der Eifel, die damit einen Entwurf für eine künftige deutsche Armee vorlegten.

Unter ihnen Hermann Foertsch, der 1934 den persönlichen Eid der Soldaten auf Hitler umgesetzt hatte.

Anders als von Adenauer dargestellt, mit der Formulierung, er sei auf Wehrmachtsvertreter angewiesen, denn er habe keine elfjährigen Generäle finden können, um dem Bedarf einer Bundeswehr gerecht zu werden, ergibt sich eher ein umgekehrtes Bild - dem einer Initiative seitens ehemaliger Wehrmachtsfunktionäre, die einen Bedarf herbei beschworen. 

 

Dies geschah im Zwölferrhythmus unter der Auslösung des Merkurs über den Jupiter im Spiegel, wobei der Merkur, Herrscher von Haus Sechs, als Ziel des Verbunds wieder in dessen Anfangszeichen, auf 22° Widder im dritten Haus steht - damit dem Begriff der Wiederbewaffnung eine prägnante astrologische Anschaulichkeit verleihend. Sie ist als Kalkül im Kapitulationsakt enthalten. Insbesondere die USA forderten im Zuge des Koreakrieges einenVerteidigungsbeitrag Deutschlands.

 

Der damalige Innenminister und spätere Bundespräsident Gustav Heinemann trat am Tage der Herausgabe der Himmeroder Denkschrift von seinem Amt zurück, nachdem Adenauer seine Geheimverhandlungen über eine deutsche Wiederbewaffnung im Kabinett öffentlich gemacht hatte.

Heinemann begründete seinen Rücktritt mit einer Einschätzung:

Unser Staatsapparat ist, wie viele Beispiele zeigen, noch so wenig eingespielt und gefestigt, daß die militärische Macht nahezu unvermeidlich wieder eine eigene politische Willensbildung entfalten wird. Wenn wir diese Gefahr dadurch für gebannt halten, daß die deutschen Kontingente in einer internationalen Armee stehen, so ist abzuwägen, ob die Abhängigkeit von einem internationalen Generalstab geringer oder erträglicher sein wird.

Wir können noch nicht von einem gefestigten demokratischen Staatsbewußtsein sprechen. Es wird deshalb nicht abzuwenden sein, daß die antidemokratischen Neigungen gestärkt und die Remilitarisierung die Renazifizierung nach sich ziehen wird.

9. Oktober 1950, Brief Heinemanns an Adenauer, Bundesarchiv >>

 

Indes war Heinemanns Kritik an der Wiederbewaffnung letztlich religiös formuliert:

Haben wir, wenn wir jetzt schon wieder zu den Waffen greifen wollen, gelernt, daß Gott uns die Geduld und den Mut beibringen will, in gefahrvollster Situation im Vertrauen auf seine Hilfe die von uns nicht vorher zu sehenden Möglichkeiten seines Weltregimentes real in Rechnung zu stellen? Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, daß der Ruf nach einer deutschen Remilitarisierung ebenso sehr Ausdruck einer ungläubigen Angst ist, wie die fatalistische Apathie, von der ein anderer Teil unseres Volkes befallen ist. 

 

Auf die Frage, ob er den deutschen Staat liebe, antwortete Heinemann später: Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau.

Dem Christentum, bzw. der christlichen Gemeinde, so äußerte er, bliebe immer wieder zu sagen, dass sie auf dem Nichts stehen soll und darf.

 

Das Zeichen Fische, das anzeigt, wie es um das von Heinemann vermisste Gottvertrauen bestellt ist, steht im Horoskop der Kapitulation eingeschlossen im zweiten Haus, von der einen Seite unter der Ägide des Widders, von der anderen unter der des Wassermanns, mit dem Uranus in dem von Merkur beherrschten Haus Sechs. Der Anfang aus dem Nichts ist überlagert und nicht zugelassen.

 

Vordringliches Motiv der Wiederbewaffnung war die Herstellung der Souveränität Deutschlands. 

Indem der Mars den Neptun überlagert, wird gerade diese verhindert. Souverän wäre es gewesen, die Schwäche zu leben.

Der im Zeichen Löwe geborene Heinemann hat das ahnungsweise artikuliert.

Ihm ging es um die Eigenbewegung, daher sein Plädoyer gegen die Blockpolitik der militärischen Westanbindung.

 

*Ein Mittelwert. Die Unterschriften der sieben Unterzeichner dürften ein bis zwei Minuten gedauert haben.

                                                                              

 

                                                                                       ---

 

 

Ein ergänzendes, ebenfalls unter Einbeziehung des Zwölfer-Rhythmus anschauliches Horoskop ist das des Befehls an die deutschen Truppen, mit dem 9. Mai 1945 01:00 Uhr  deutscher Sommerzeit jede aktive Kampftätigkeit einzustellen. Er erfolgt durch ein Telegramm  des Oberbefehlshabers der Wehrmacht Admiral Dönitz vom Vorabend. 

Der Aszendent ist 43 Minuten nach der Kapitulationserklärung auf 10° Steinbock vorgerückt. Die Saturn-Mondknoten-Konjunktion befindet sich nun am Deszendenten, die grundsätzliche Frage des Wehrmachtsbezugs, vor der die Bundeswehr nach 72 Jahren jetzt steht, aufzeigend.

Ebenfalls nach 72 Jahren im Zwölferrhythmus ausgelöst ist die Sonne im Stier am IC, aus Haus Sieben kommend und den Pluto mitführend, mit der das Thema einer verdrängten Herkunft der betreffenden Gemeinschaft ins öffentliche Bewusstsein rückt.

 

Mit der Bewegung des Aszendenten um 1° pro Jahr wird zehn Jahre nach dem Befehl der Waffenruhe der Kardinalpunkt von 0° Steinbock erreicht, dem Anfang entsprechend, als 1955 die Bundeswehr gegründet wurde und Deutschland zugleich die angestrebte außenpolitische Souveränität erlangte.

Mit 72 Jahren sind zur einen Seite 22° Fische erreicht, die als Sonne-Uranus-Punkt die gegenwärtige Bedrängnis von Verteidigungsministerium und Armee verdeutlichen. (Punkte nach der Münchner Rhythmenlehre)

Zu anderen Seite sind 28° Waage erreicht, die die Sonne-Saturn-Auslösung am Deszendenten und zugleich jene Überforderung der Mittel bestätigen, die seit einiger Zeit Thema geworden ist.

 

Der Zeitpunkt der befohlenen Waffenruhe bezieht sich, da vom Oberbefehlshaber an die Wehrmacht gerichtet, auf die Situation des deutschen Militärs.  Das Horoskop der Kapitulation zeigt seinem Inhalt entsprechend eher das Gesamtverhältnis von Armee, Gesellschaft und Ausland an.

 

 

                                                                                 ---

 

 

Der Zwölfer-Rhythmus erweist sich  vor allem dann als aussagefähig, wenn es um das Ende oder den Anfang einer Epoche geht. Dies auch im individuellen Horoskop.

Im Falle der Kapitulation der Wehrmacht stellt diese zudem das Ende einer Zwölf-Jahres-Phase dar - der Herrschaft Hitlers von 1933 bis 1945.

So auch die Herrschaft Napoleons, die von der Ernennung zum Konsul auf Lebenszeit  im Jahre 1802 bis zur Abdankung als Kaiser im April 1814 ebenfalls zwölf Jahre andauerte, und die eine  Neuordnung Europas einleitete.

 

                                                                               ***

 

 

 

(c) Herbert Antonius Weiler, 2017