Das abstrahierte Sein als Vorstellung von der Reinheit
Martin Heidegger, 26. September 1889, 11:54 Uhr, Meßkirch. (Quelle: Wolfgang Döbereiner)
- Im Rhythmus der sieben Jahre pro Phase befindet sich Heidegger zur Zeit der Herausgabe von Bubers Schrift "Ich und Du", im Jahre 1923, mit 34 Jahren in der rechtsläufigen Bewegung durch Haus acht und damit, durch das Zeichen Löwe, in der Auslösung der Sonne im zehnten Haus. Dies legt nahe, dass das Werk Bubers für Heideggers philosophische Ausrichtung eine grundlegende Rolle gespielt hat. Im gleichen Jahr erhielt er eine Professur, Heideggers Hauptwerk "Sein und Zeit" entstand drei Jahre später.
- Der Herbst-Verbund mit der Sonne in der Waage in Haus zehn will die Gegenwärtigkeit der Bestimmung artikulieren. Mit dem Zeichen Schütze am Aufgang und dessen Vertreter Jupiter in Haus eins geht es dabei um eine Anschauungsbildung der Existenz als Erscheinung. Als Phänomen.
Durchgeführt wird über Skorpion von Haus zwölf nach elf mit Pluto in Konjunktion mit Neptun am Deszendenten.
- Diese Pluto-Neptun-Konjunktion am Deszendenten steht für eine von den Zeichen des Verdrängten besetzte Gegenwart. Neben Heideggers Befangenheit durch den Nationalsozialismus zeigt sich darin ein Ausschluß der Begegnung. Es zeigt sich ein Seins-Begriff - ein Sein - das ohne Gegenwart ist.
Heideggers Ontologie sei begegnungslos, ein in sich selbst kreisender Sophismus. Das ist es, was Buber ihm, zuletzt in den fünfziger Jahren, vorwirft
- Zum Bild wird hier die Pluto-Neptun-Konjunktion im Zeichen Zwillinge am Deszendenten, indem das Nichts des Ungeteilten, der Neptun, durch den Pluto zu einer in sich abgeschlossenen Vorstellung wird. Heideggers Sein ist ein Pluto, der den Neptun zu fassen versucht.
Es ist die Vorstellung vom Ungeteilten. Entsprechend der Definition der Pluto-Neptun-Verbindung als Vorstellung vom Reinen. (Wolfgang Döbereiner)
Dies ist das Sein-an-sich, die Vorstellung eines quasi reinen Sein auf der Heideggers Ontologie letztlich basiert. Aus diesem Grunde auch die Affinität fernöstlicher Lehren, etwa des Zen-Buddhismus.
- In diesem Sinne erweist sich Heideggers Seins-Begriff als Vorstellung von der Reinheit, wie Wolfgang Döbereiner die Pluto-Neptun-Verbindung bezeichnete.
- Heidegger hatte sich von jenem Fenster inspirieren lassen, das Buber mit der Philosophie des Ich und Du aufgetan hatte, jedoch die Begegnung, das Dialogische Prinzip Bubers, als Grundlage, hatte er nicht begriffen und ignoriert es.
- Der Seins-Begriff Heideggers ist nichts anderes, als die Gegenwart in der Ich-Du-Begegnung.
Jedoch das Du nicht zulassend, von der Begegnung abstrahiert als ein Sein-an-sich. Das Sein Heideggers ist eine Gegenwart ohne Gegenwart.
- Eine Vorstellung von der Gegenwart.
- Mit Pluto, Neptun und Venus am Deszendenten besteht die Neigung der Nachahmung von Identität. Das Nachgeahmte wird entschärft und der Infragestellung entledigt, um es den bürgerlichen Instanzen anzudienen. Das Dialogische Prinzip Martin Bubers ging damit in seiner Bedeutung unter und konnte nicht die Wirkung entfalten, die ihm sonst zugekommen wäre.
- In seiner Stellungnahme zur Technik hatte Heidegger sich von den Schriften Friedrich Georg Jüngers anleiten lassen und darauf hingewiesen. Seine Orientierung durch Buber blieb merkwürdig unerwähnt. Lediglich in einigen Vorlesungen, wohl weil die Anlehnung seines Werks Sein und Zeit bei Martin Bubers Ich und Du offensichtlich war, ging er auf dessen Grundwort der Person, das Ich-Du ein.
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